Hosting auf einem 1€ VPS - Besser als Shared Hosting?

Shared Hosting - Das Prinzip viele Kunden gleichzeitig auf einen einzigen Server laufen zu lassen, mit geteilten Ressourcen zu arbeiten, dafür aber günstige Angebote für Hosting mit Domain anzubieten. Aber heißt wenig Geld ausgeben für uns automatisch schlechte Leistung? Oder können wir mit einem 1€ VPS (Virtuellen privaten Server) die Geschwindigkeiten und Möglichkeiten von Shared Hosting schlagen?

Dazu Vergleichen wir hier einen VPS für dauerhaft 1 € / Monat von 1&1 mit einem Netcup Shared Hosting für 2,99 € / Monat und einem Strato Shared Hosting für 4 € / Monat

Part 1: Domains

Bei NetCup und Strato sind Domains mit enthalten, für den VPS müssten wir die selbst "kaufen". Während "extra-" Domains bei 1&1 und Strato sehr teuer sind, bekommt Ihr bei Namecheap einen .de Domain für ca. 6€, mit Erneuerung für 8€, da sind also ca. 50 ct im Monat drauf. Ihr könnt jedoch auch bei Freenom gratis Domains bestellen, dann jedoch mit dem Enden .tk, .cf, .ml oder .ga.

Wir gehen in diesem Vergleich einfach mal davon aus, das wir uns bei NameCheap für mehrere Jahre einen .de Domain gekauft haben und vergleichen daher den Endpreis des VPS (1,50 € im Monat) mit den oben genannten Preisen für Shared Hosting.

Damit ist unser VPS immer noch günstiger als jedes Seriöse Shared Hosting Angebot (was nicht mit zu guten Preisen für den ersten Monat lockt, und danach dann aber viel zu viel Geld verlangt).

Part 2: Apps, Websites, CMS

Bei den Apps und Einsatzmöglichkeiten hat der  VPS deutlich die Nase vorne. Während bei NetCup in den günstigeren Tarifen zum Beispiel der Node.js Support eingeschränkt ist, ist das auf dem VPS alles Einrichtbar - und noch vieles mehr.

Der VPS ist komplett unter unsere Kontrolle. Während Shared Hostings nun mal Websites hosten, können wir auf unserem VPS alles Mögliche installieren: normale Websites, Docker, Passwort Manager, Anwendungen, eine Cloud, Download Manager, und so ziemlich alles was man auf Github oder sonst wo finden kann. Wenn man WEIß wie, dann ist auf dem VPS wesentlich mehr möglich als die Shared Hosting Anbieter jemals bieten könnten.

Die einzige Beschränkung ist die Hardware

Im Vergleich zu Shared Hosting fällt auf: Die einzige Beschränkung ist die Hardware, die uns zur Verfügung steht. Während beim Shared Hosting teilweise irgendwelche Beschränkungen getroffen werden, wie zum Beispiel ein Maximum von 3 Datenbanken, 5 E-Mail-Adressen, oder X-Subdomains, ist das einzige Limit bei unserem VPS der Speicher, Prozessor und RAM Leistung, also die Hardware. Was genau in welcher Anzahl wir darauf installieren ist uns überlassen, wir sind dafür verantwortlich darauf zu achten ihn nicht zu überlasten, sprich zu viel zu Installieren, sodass alles langsamer läuft.

Welchen VPS?

Also schnappen wir uns jetzt den nächst besten VPS und legen darauf los? Nicht so ganz. Bei den VPS gibt es mehrere Faktoren, die dazu beitragen wie schnell eure Website, oder Anwendung, später lädt, bzw. wie viele Websites Ihr auf einem Server installieren könnt. Deshalb hier eine aktuelle (April 2021) Preis-Tabelle mit unseren Empfehlungen. Dies Basieren auf 1) dem Panel zum Managen der VPS und der Firewall, 2) Geschwindigkeit und Leistung, 3) Verbauter Hardware.

VPS Leistung Anbieter Preis
1 Core, 512MB Ram, 10GB SSD www.ionos.de 1 € / Monat
1 Core, 2GB Ram, 20GB NVMe SSD www.hetzner.com 2,96 € / Monat
2 Cores, 4GB Ram, 40GB NVMe SSD www.hetzner.com 5,83 € / Monat

All diese Server stehen in Deutschland und wurden von uns getestet und herausgesucht. Statt den Servern von Hetzner könntet Ihr auch die VServer von Netcup.de nehmen (nicht das Hosting!), jedoch haben die von Hetzner einige Vorteile, wie zum Beispiel das grafische Interface zum Steuern von Firewall regeln, damit Ihr dies nicht mit Befehlen in Linux machen müsst.

Auf dem Server von 1&1 würden wir euch die Installation von maximal 2 Websites empfehlen, auf den Servern darunter stehen jedoch genug Ressourcen für 5 - 20 Websites zur Verfügung, natürlich könnt Ihr auch mehr installieren, dann leiden aber die Ladezeiten darunter. Am Ende könnt Ihr auch noch teurer VPS nehmen, denn Leistungstechnisch schlagen VPS auch in den höheren Preisklassen noch das Shared Hosting Angebot.

Leistungsvergleich

Also dann. Vergleichen wir die Leistung eines VPS mit den Shared Hosting. Dabei fällt auf: schon der 1€ VPS von 1&1 lädt die Seite schneller als beide unsere Shared Hosting Anbieter. Dies haben wir mit einer relativ Aufwändigen WordPress Seite durch Gmetrix und Google Lighthous gemessen. Bei Netcup ist unser VPS fast 3 Sekunden schneller, bei Strato immerhin noch 2,5 Sekunden.

Damit können wir ganz klar sagen, dass wir mit einem günstigen VPS immer noch in der Lage zu sind Shared Hosting in der Geschwindigkeit und den Möglichkeiten zu schlagen. Das gilt auch für die höheren Preisklassen.

Und wie genau mach Ich das jetzt?

Wenn Du bis hier hin gefolgt bist, Wow. Zum Einrichten des VPS gibt es mehrere Optionen. Auf dem VPS von Ionos, mit wenig Speicher, würde ich entweder Docker oder AAPanel empfehlen, beides gratis und Open Source.

Auf den Servern mit mehr Speicher (ab 20 GB) kann ich Cyberpanel empfehlen (https://cyberpanel.net/docs/installing-cyberpanel/). Cyberpanel ist OpenSource, setzt als Engine auf OpenLiteSpeed, und ist gratis (sofern ihr nicht aus Versehen die -Ent (Enterprise) Version installiert). Auf dem 10 GB Speicher vom Server von Ionos lohnt sich Cyberpanel nicht, da es alleine schon 7-8 GB Speicher für die eigene Installation verschlingt, aber auf den Servern von Hetzner solltet ihr es den anderen, oben genannten Optionen vorziehen. Außerdem ist Docker in Cyberpanel integriert, ihr braucht es dann also nicht extra zu installieren.

Und nun?

Und wie genau installiert Ihr Cyberpanel, AAPanel oder Docker auf eurem neuen Server? Wie sichert ihr den Server ab, wie richtet Ihr eine Firewall ein? Das sprengt den Rahmen dieses Artikels, aber definitiv nicht den Rahmen dieser Seite. An entsprechenden Artikeln Arbeiten wir schon, und werden diese bald veröffentlichen.

Abschließend kann man sagen, dass sein VPS das Shared Hosting Angebot in allen Bereichen, wie z.B. Geschwindigkeit oder Einsatzmöglichkeiten schlägt, außer in der Einrichtung. Die Namen, die wir euch oben genannt haben sind, sogenannte Control Panels, die Ihr später genau so Intuitiv benutzen könnt wie die eines Shared Hosting Anbieters. Der einzige Unterschied: Ihr müsst Sie einmal selbst installieren. Wie das geht zeigen wie euch - Nächste Woche.